Chronik der Baugenossenschaft Waidmatt
Die Chronik erzählt die Geschichte der ersten 50 Jahre der Baugenossenschaft Waidmatt. Sie wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums vom damaligen Vorstand herausgegeben.
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs herrschte Wohnungsnot, was zahlreiche Menschen dazu bewog, Wohnbaugenossenschaften zu gründen, so auch die Baugenossenschaft Waidmatt im Jahr 1943. Ziel war, günstigen Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu erstellen und nicht gewinnorientiert zu vermieten.
Dieses Konzept ist auch heute noch erfolgreich, da das Angebot an günstigem Wohnraum insbesondere in den Städten knapp ist. Ohne Genossenschaften könnten es sich viele gar nicht leisten, in Ballungszentren wie der Stadt Zürich zu wohnen. Die Baugenossenschaft Waidmatt (BGW) besitzt heute 666 Wohnungen, davon 550 in Zürich-Affoltern, 55 in Adliswil, 40 in Langnau am Albis und 21 in Dällikon. Weitere 99 Wohnungen in Zürich-Affoltern werden im Laufe des Jahres 2026 dazukommen.
Die ersten Reiheneinfamilienhäuser der BGW mit insgesamt 35 Wohnungen waren kurz nach Kriegsende 1945 bzw. 1946 bezugsbereit. Die Genossenschaft war zu deren Errichtung auf Subventionen von Stadt, Kanton und Bund sowie Kredite der ZKB und der Stadt angewiesen. Ausserdem musste von den Bewohnenden (und muss auch heute noch) für jede Wohnung ein Anteilkapital hinterlegt werden.
Stetig wachsende Zahl an Genossenschaftswohnungen
Auf die ersten Häuser der BGW folgten weitere Siedlungen in Zürich-Affoltern, die in der Reihenfolge ihrer Entstehung durchnummeriert wurden. Nach dem Bau der Riedenhaldenstrasse 95 (Siedlung 8, «Punkthaus») im Jahr 1960 verfügte die BGW bereits über 327 Wohnungen.
Ein Meilenstein war, als man 1972 in Langnau am Albis die Siedlung 9 mit 40 Wohnungen errichtete, die ersten Häuser ausserhalb der Stadt Zürich. 1975 kamen in der Nähe der Langnauer Siedlung 55 Neubauwohnungen an der Finsterrütistrasse in Adliswil hinzu, unsere Siedlung 11.
Die 500-Wohnungen-Limite wurde 1995 mit der Errichtung der Siedlung 12 (im Volksmund «Crèmeschnitten» genannt) an Wehntalerstrasse und In Böden überschritten. 1998 expandierte die BGW auch nach Dällikon, wo 21 Wohnungen entstanden, die Siedlung 13. Nach Fertigstellung der dritten Etappe des Neubaus der Siedlung 16 in Zürich-Affoltern dürften wir über 765 Wohnungen verfügen.
Baugenossenschaften weiterhin gefordert
Baugenossenschaften sind weiter gefordert, wenn wir das in einer Volksabstimmung 2011 geforderte Ziel erreichen wollen, dass ein Drittel sämtlicher Mietwohnungen in der Stadt Zürich von gemeinnützigen Bauträgern (Genossenschaften, Stiftungen sowie der Stadt) stammen soll.
Erneuerung durch Sanierung und Neubauten
Insbesondere in der Anfangszeit gab es in unserer Genossenschaft finanzielle Durststrecken zu überstehen. Die Verantwortlichen mussten einiges Geschick an den Tag legen, um die Genossenschaft am Leben zu erhalten und weiter auszubauen. Heute steht die BG Waidmatt auf gesunden Beinen, sodass nötige Sanierungen und auch Neubauten finanziert werden können.
Die Siedlungen 1 und 2 sowie 5, 6 und 7 sind bereits Geschichte, wurden sie doch rückgebaut. An der Furttalstrasse entstand 2014 ein Neubau mit 100 Wohnungen, die Siedlung 14, der die Gründersiedlungen ersetzt. Die Siedlungen 5, 6 und 7 an Riedenhaldenstrasse und In Böden sind bereits teilweise durch die Häuser «Wolkengespräch» und «Dihei» der Neubau-Siedlung 16 ersetzt worden. In der Siedlung 4 an der Glaubtenstrasse erfolgte 2016 eine grössere Sanierung, ebenso in der Siedlung 10 an der Regulastrasse im Jahr 2021. Die Bilder zu diesem Text zeigen die Anfangssiedlungen, die sanierten Bauten sowie die Neubau-Siedlung 16 «Afaltra».
Wichtig bei der Erneuerung ist stets – ganz im Sinne des Leitbildes der BG Waimatt –, umweltverträglich und nachhaltig zu bauen. So wurden die roten Häuser an der Wehntalerstrasse (Siedlung 3) 2000/01 im Minergie-Standard erneuert. Dieser Standard galt auch für die Neubauten Furttalstrasse und Regulastrasse 6. Letzterer wurde sogar im noch umweltschonenderen Minergie-A-Eco-Standard erstellt. Bei den neusten Bauten der Siedlung 16 wird bei der Energiezufuhr auf Wärmesonden, Wärmepumpen und Photovoltaik gesetzt. Detaillierte Informationen und Fotos zu Siedlungen sind unter «Siedlungen» zu finden.
Andreas Ritter, Ressort Kommunikation